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Spielen ist lernen

Spielen ist für Kinder keineswegs Zeitvertreib, keineswegs ein „statt Lernen spielen wir“. Kinder lernen ÜBER das Spiel. Je mehr wir also versuchen, strukturierte Lernphasen dem Spiel vorzuziehen, umso mehr verhindern wir, dass unsere Kinder tatsächlich lernen.

Beim Spielen setzen sich Kinder mit ihrer Umwelt auseinander, und zwar nicht nur auf kognitiver Ebene, sondern auch sozialer und emotionaler Ebene. Darum lernen Kinder beim Spiel ganzheitlich und das bringt viele Vorteile, die das rein kognitive Lernen nicht bringt:

  • Beim Spielen entwickeln Kinder ihre Identität und ihre Persönlichkeit. Wissen wird nicht nur über die Sache an sich aufgebaut, sondern auch über die eigenen Stärken und Fähigkeiten, aber auch Grenzen.
  • Auch zwischenmenschliche Kompetenzen werden entwickelt. Rücksichtnahme, Zusammen­arbeit, Zuhören sowie auch das Aushandeln von Regeln werden geübt. Verschiedenste Lösungsstrategien werden erprobt und entwickelt: Ganz anders als beim Lernen in der Schule, wo Regeln nicht verhandelbar sind und Vorgaben einfach befolgt werden müssen.
  • Die Fähigkeit, alltägliche Herausforderungen zu bewältigen, werden im Spiel gestärkt. Im Spiel haben Kinder die Möglichkeit, diese Herausforderungen wieder und wieder zu spielen und so fest zu stellen, welche Lösungen die besten sind. Egal, ob es um Schulsituationen, Familienbeziehungen oder soziale Begegnungen sind, die dann nachgespielt werden – im Spiel können Kinder selbstständig Lösungen finden.

Die wichtigsten Grundlagen für die schulische wie auch berufliche Laufbahn werden beim Spielen gelegt. Außerdem werden die Konzentrationsfähigkeit und Kreativität, das Abstraktionsvermögen und das logische Denken gefördert. Frustrationstoleranz wird geübt und mathematische Fähigkeiten in der Praxis vertieft, zum Beispiel beim Kaufladenspiel oder beim „Schule spielen“.

Die besten Spielumgebungen

Wie können Eltern nun die besten Umgebungen für diese spielerischen Entwicklungen schaffen? Eines gleich vorweg: Man muss nicht viel dazu tun. Kinder benötigen gerade einmal zwei Dinge, um sich im kreativen Spiel entfalten zu können: Zeit und ihre eigene Umgebung.

Das bedeutet, dass bei einem vollen Terminkalender mit sieben durchgeplanten Nachmittagen pro Woche nichts übrig bleibt, um einfach frei zu spielen. Und es bedeutet, dass es nicht die Zulieferung von teuren, durchkonstruierten Spiel- und Lernmöglichkeiten ist, die die Kreativität anregt, sondern die Möglichkeit, eigene Spielräume zu schaffen und zu erobern.

Egal, ob die Kinder auf einem Spielturm ihr eignes Reich errichten und diesen dann als Theaterbühne, Zirkuszelt oder Burg bespielen oder ob Kinder ein Zelt aus Decken errichten, das dann für Erwachsene tabu ist: Kinder brauchen Platz und Zeit nur für sich. Lassen Sie uns dies wieder möglich machen!

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